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Dissertationen (eigene und begutachtete):

D. Tudiwer:
"Einflüsse Vertikaler Gebäudebegrünung Auf Wärmeschutz, Sommerliche überwärmung Und Hygrothermische Behaglichkeit";
Betreuer/in(nen), Begutachter/in(nen): A. Korjenic, I. Kovacic, U. Pitha; Institut Werkstofftechnologie, Bauphysik und Bauökologie, Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien, 2019; Rigorosum: 15.10.2019.



Kurzfassung deutsch:
In der vorliegenden Dissertation wurden die Einflüsse vertikaler Gebäudebegrünung auf Wärmeschutz, sommerliche Überwärmung und hygrothermische Behaglichkeit untersucht. Unterschiedliche
Begrünungssysteme wurden an Gebäudefassaden in Wien und Umgebung installiert und über mehrere Jahre gemessen. Um die in situ Messungen an den unterschiedlichen Fassaden hinsichtlich Wärmeschutz auszuwerten, wurde im Zuge der Dissertation eine Methode entwickelt, die auch auf zukünftige in situ Messungen übertragbar ist. Ergänzend zu den in situ Messungen wurden die Auswirkungen auf den Wärmeschutz und die sommerliche Überwärmung mit unterschiedlichen Computerprogrammen untersucht. Die Computerprogramme ermöglichten sowohl das Nachstellen der untersuchten Situationen als auch das Berechnen fiktiver Szenarien an unterschiedlichen Gebäudefassaden. Zur Untersuchung der Auswirkungen von Innenraumbegrünung auf die
hygrothermische Behaglichkeit wurden Klassenräume in Wiener Schulen begrünt. Über mehrere Jahre wurde das hygrothermische Innenraumklima in den begrünten Klassenräumen zeitgleich mit nicht begrünten Klassenräumen untersucht.
Es hat sich gezeigt, dass vertikale Gebäudebegrünung den Wärmeschutz von nicht gedämmten Gebäuden erhöht. Das Ausmaß der Erhöhung hängt von der Größe der Hinterlüftungsöffnungen ab. Es sind bis zu 0.39 m²K/W möglich. Für gedämmte Gebäude sind außerdem noch die Verankerungen an
der Fassade zu beachten. Sie können Wärmebrücken verursachen, die zu einer Verschlechterung des Wärmeschutzes führen. Die sommerliche Überwärmung kann aufgrund von Fassadenbegrünung reduziert werden, wobei sich andere Maßnahmen, wie Außenverschattung der transparenten Flächen und Nachtlüftung, stärker auswirken. Innenraumbegrünung hat keinen Einfluss auf die sommerliche Überwärmung. Die Lufttemperatur sinkt aufgrund von Innenraumbegrünung leicht ab, dafür wird die
Luftfeuchtigkeit erhöht, wodurch sich an heißen Tagen die gefühlte Luft etwa gleich warm anfühlt. Auf die hygrothermische Behaglichkeit wirkt sich Innenraumbegrünung positiv aus. Aufgrund der höheren
Luftfeuchtigkeit wird im Winter das hygrothermische Klima im begrünten Raum um 69 % häufiger als behaglich eingestuft, als der nicht begrünten Raum.

Schlagworte:
Fassadenbegrünung; Gebäudebegrünung; Wärmebrücken von Fassadenbegrünungen; Behaglichkeit; sommerliche Überwärmung

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.