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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

K. Schiefer:
"Digitalisierungspotential von tradierten Dokumentationsprozessen im Tunnelbau";
Betreuer/in(nen): G. Goger, L. Winkler; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement E 234-1, 2018; Abschlussprüfung: 15.06.2018.



Kurzfassung deutsch:
Die Ungewissheiten der anzutreffenden Gebirgs- und rundwasserverhältnisse stellt den Tunnelbau im Vergleich zum Hochbau vor kontinuierliche Herausforderung im Baubetrieb. Der Tunnelbau ist zusätzlich ein von Traditionen geprägtes Berufsfeld mit vielen tradierten Prozessen. Während des Vortriebs erfordern häufig wechselnde geologische Bedingungen schnelle Entscheidungen durch unerwartete Änderungen im Gebirge.
Die Veränderung von Abläufen und Prozessen, bedingt durch den Einsatz digitaler Technologien, macht auch vor der Baubranche nicht halt. Dokumentationsprozesse spielen im Tunnelbau wie auch in anderen Baubereichen eine wichtige Rolle. Die Flexibilität des zyklischen Tunnelbaus wird teilweise von tradierten Dokumentationsprozessen eingeschränkt. Im Zentrum dieser Arbeit stehen die im zyklischen Tunnelvortrieb verwendeten Dokumentationen und die dazugehörigen Dokumentationsprozesse. Ziel ist es Digitalisierungspotentiale zu identifizieren und konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Die detaillierte Kenntnis der Ist-Abläufe legt den Grundstein um digitale Abläufe zu modellieren. Die Modellierung basiert auf einer Ist-Stand Erhebung durch Vor-Ort-Begehungen des Koralmtunnels am Baulos KAT 3. Diese erfolgen durch Fachgespräche anhand eines Leitfadens und der Shadowing-Methode. Die Identifikation der Digitalisierungspotentiale, werden durch die Visualisierung der Dokumentationsprozesse mit Business Process Modelling Notation 2.0 unterstützt. Aus einem Vergleich aktueller Entwicklungen, Workshops, Recherchen, der erstellten Prozessmodellierungen und rozessbegehungen auf der Baustelle werden Digitalisierungspotentiale formuliert.
Die Prozessanalyse wird in drei Bereiche Aufnahme, Speicherung und Analyse geclustert. Im Bereich der Speicherung werden die igitalisierungspotentiale quantifiziert.
Die Veränderungen weg vom Ist-Stand hin zu einem prozessorientierten digitalen Dokumentationsablauf werden durch die Formulierung von 13 zukunftsweisenden Handlungsempfehlungen belegt. Diese Handlungsempfehlungen zeigen konkrete Maßnahmen für einen Weg zur Digitalisierung der Dokumentationsprozesse im Tunnelbau. Abschließend werden die ausgearbeiteten Handlungsempfehlungen und deren Potential durch ExpertInnen evaluiert. Das Ergebnis der Evaluierung wird in einer igitalisierungsmatrix dargestellt. Die Digitalisierungsmatrix sortiert die 13 Handlungsempfehlungen nach deren Potential und Umsetzung. Der aufgezeigte Weg führt von einer digitalen Dateneingabe an der Ortsbrust hin zu einer wertschöpfenden Anwendung der Digitalisierung im gesamtheitlichen Kontext.

Kurzfassung englisch:
Tunnel constructions are subject to great uncertainty, due to sudden changes in mountain and groundwater conditions. During excavation, frequently changing geological conditions necessitate rapid decision-making due to unexpected changes, and therefore warrant a faster and more flexible way of documentation. The flexibility of drill & blast tunneling is partly limited by traditional documentation processes. As tunneling is a traditionally shaped professional field with many consuetudinary processes, this thesis identifies the potential for digitization of documentation processes in drill & blast tunneling to derive specific recommendations for action to optimize workflows.
Detailed knowledge of the current documentation format is the foundation for the modeling of digital processes. The model for the current documentation processes is derived from expert discussions combined with a system of interviews and shadowing gathered at on-site inspections of the Koralmtunnel in the construction section KAT 3. The record-keeping is visualized using Business Process Modeling Notation 2.0 to identify digitization potentials. Digitization potentials are derived from a comparison of current developments, workshops, research, the created process modeling, and due process inspections on the construction site. The process breakdown is clustered in three areas: recording, storage, and analysis. In the area of storage, the digitization potentials are quantified.
The shift from the current state to a process-oriented digital documentation process is supported by 13 forward-looking recommendations for action, which show specific measures for the path to digitization of documentation processes in tunnel construction. The potential of the proposed suggestions was evaluated by experts and afterwards displayed in a digitization matrix, which weighs the ecommendations according to their potential and implementation. The path outlined here leads from digital data input at the working face in the tunnel to a value-adding application of digitization in a holistic approach.


Elektronische Version der Publikation:
http://catalogplus.tuwien.ac.at/UTW:UTW:UTW_alma7180274910003336


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.