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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

F. Fuchs:
"Grabenlose Sanierung von Kanalhaltungen im nicht begehbaren Bereich";
Betreuer/in(nen): G. Goger, L. Steinschaden; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement E 234-1, 2017; Abschlussprüfung: 17.03.2017.



Kurzfassung deutsch:
Die Sanierung von Kanalanlagen wird, wie jede andere Baumaßnahme, meist nur dann geduldet, wenn die negativen Auswirkungen für betroffene Personen so gering wie möglich gehalten werden. Zu den Betroffenen können hierbei sowohl Anrainer, als auch nur kurzfristig anwesende Personen (z.B. Verkehrsteilnehmer) gezählt werden. Die negativen Auswirkungen sind z.B. die Sperrung einer Straße, ungewöhnliche Lärmbelastungen oder lange Bauzeiten. All diese Auswirkungen lassen sich bei der offenen Bauweise, die auch heute noch Stand der Technik ist, nicht vermeiden. Bei dieser Bauweise wird die Straßenoberfläche über die gesamte Länge der Kanalleitung geöffnet und während des Erneuerungsprozesses durch Künetten offengehalten. Dadurch kann sich Lärm und Staub ungehindert verbreiten. Außerdem werden sehr große Flächen benötigt, die während der gesamten Sanierungsdauer nicht anderweitig genutzt werden können.
Genau aus diesen Gründen werden heutzutage, speziell in der Stadt, vermehrt Sanierungsverfahren in der Kanalerhaltung eingesetzt, die ohne oder mit nur kleinen Baugruben am Anfang und Ende der zu sanierenden Kanalhaltung auskommen. Diese sogenannten "grabenlosen" Sanierungsverfahren haben jedoch eine Schwäche, es gibt sehr viele verschiedene Verfahren und keines davon ist universell für jedes vorliegende Problem einsetzbar. Es muss daher im Vorfeld ausgewählt werden, welches Verfahren in technischer, ökologischer und öko-nomischer Hinsicht am besten für eine individuelle Problemstellung geeignet ist. Dieser Auswahlprozess kann sehr schwierig werden, da es zusätzlich zu den vielen verschiedenen Verfahren, auch viele unterschiedliche Parameter gibt, die zu beachten sind.
Mit dem in dieser Arbeit vorgestellten Auswahlverfahren werden die technischen, umweltrelevanten und ökonomischen Parameter der Sanierungsverfahren mithilfe eines Bewertungsschemas im Schulnotensystem (Note "1" bis "5") in eine Auswahlmatrix überführt. Durch Auswertung dieser Matrix kann für alle Verfahren ein Zielerfüllungsgrad bzw. eine Note dargestellt werden, mit dessen Hilfe eine einfache Reihung der Sanierungsverfahren möglich ist. Außerdem kann durch Gewichtung einzelner Parameter auf eventuelle Präferenzen oder Vorgaben des Auftraggebers besser eingegangen werden. Durch diese Methode wird eine Auswahl des am besten geeigneten Verfahrens vereinfacht und eine spätere Nachvollziehbarkeit erreicht. So kann für den Auftraggeber verständlich erklärt werden, wieso genau dieses Sanierungsverfahren eingesetzt werden sollte. Speziell in einer Verhandlungssituation kann dies der ent-scheidende Vorteil gegenüber Mitbewerbern sein.
Aufgrund der flächenschonenden Bauweise werden die grabenlosen Sanierungsverfahren auch in Zukunft immer größere Bedeutung erlangen. Mit dem in dieser Arbeit vorgestellten Auswahlverfahren bekommt man auf alle Fälle das nötige Rüstzeug, um auch spätere Verfahrensentwicklungen fachgerecht beurteilen zu können.

Kurzfassung englisch:
A renovation of sewer systems, like any other construction project, is generally only tolerated by people, if the negative impacts on affected persons are kept as low as possible. Those affected can be both, residents or persons who are only present for a short time (e.g. road users). These negative impacts can be e.g. the blocking of a road, unusual noise pollution or long construction periods. All these effects cannot be avoided with the open construction method, which is still state of the art. With this construction method, the road surface is opened over the entire length of the sewer system and kept open during the renewal process by a trench. For this reason, noise and dust can spread unhindered. Another aspect is, that very large areas are required for construction, that cannot be used for other purposes during the entire renovation time.
For this reasons, nowadays, particularly in city areas, sanitation procedures being used in the sewer maintenance are done without or with only small excavation pits at the beginning and end of the sewer. However, these so-called "trenchless" sanitation procedures have one weak-ness, there are many different methods and none of them can be universally used for any problem. It is therefore necessary to select one method, which is the best one for an individual problem in technical, ecological and economic terms. This selection process can become very difficult since, in addition to the many different methods, there are also many different parameters that must be observed.
With the selection procedure presented in this thesis, the technical, environmental and economic parameters of the sanitation procedures are transferred to a selection matrix by means of a rating scheme in the school grade system (grades "1" to "5"). By evaluating this matrix, a target degree of completeness or a grade can be presented for all methods and it is possible to do a simple classification of the sanitation procedures. In addition, the individual parameters can be rated lower or higher for a better dealing with possible preferences or requirements of the client. By this method, a selection of the most suitable procedure is simplified and a later traceability is achieved. This allows the customer to understand why exactly this rehabilitation method should be used. Especially in a negotiating situation, this can be the decisive advantage over other competitors.
Due to the landsaving construction, the trenchless renovation methods will continue to gain importance in the future. With the selection procedure presented in this thesis, it is possible to assess future developments of rehabilitation methods in a professional manner.


Elektronische Version der Publikation:
http://repositum.tuwien.ac.at/obvutwhs/download/pdf/1829635


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.