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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

M. Hübsch:
"Weiße Wannen - Ein technischer und wirtschaftlicher Vergleich von Ortbeton- und Elementwänden";
Betreuer/in(nen): G. Goger, L. Winkler; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement E 234-1, 2016; Abschlussprüfung: 21.10.2016.



Kurzfassung deutsch:
Eine weiße Wanne besteht aus einer Fundamentplatte aus Ortbeton und Wänden, die entweder aus Ortbeton, Stahlbeton - Fertigteilen oder Stahlbeton - Halbfertigteilen hergestellt werden. Diese Arbeit behandelt die Ausführungsvarianten mit Ortbetonwänden und Halbfertigteilwänden. Letztere werden als Elementwände bezeichnet, wobei für diese mehrere Synonyme existieren, wie z.B. Hohlwände, Doppelwände oder Dreifachwände.
Maßgebend für die Anforderungen an die Konstruktion ist zunächst die Intensität der Wassereinwirkung auf das Bauwerk. Bei Wasser im Boden, das einen hydrostatischen Druck auf die Bauteile aufbaut, ist die Wasserdruckhöhe der entscheidende Parameter. Außerdem entscheidet die geforderte Dichtheit des Kellerbauwerks über die einzusetzende Betongüte, die erforderliche Bewehrung sowie die Mindestbauteildicke und sonstige konstruktive Erfordernisse. Sowohl die Ortbeton-, als auch die Elementwandbauweise ist nicht normativ verankert, sondern in Richtlinien geregelt. Die ÖBV Richtlinie - Wasserundurchlässige Betonbauwerke - Weiße Wannen beschreibt die Ortbetonvariante und bildet gleichzeitig die Grundlage für die VÖB Richtlinie - Wasserundurchlässige Betonbauwerke in Fertigteilbauweise.
Während Ortbetonwände auf der Baustelle geschalt, bewehrt und betoniert werden, findet die Produktion von Elementwänden in Fertigteilwerken statt. Bauseits sind nach den Versetzarbeiten die Stoßfugen abzudichten und der Hohlraum zwischen den Fertigteilplatten ist auszubetonieren. Bei Ortbetonwänden sind lediglich die Arbeitsfugen durch geeignete Maßnahmen gegen Wasserdurchtritt zu schützen. Diese Fugen sind im Abstand von maximal 10 manzuordnen, um einer Rissbildung im jungen Betonalter vorzubeugen. Somit ergeben sich bei der Ortbetonbauweise etwa halb so viele abzudichtende Fugen, wie bei der Elementwandvariante. Die Qualität der Fugenabdichtung ist besonders bei den Halbfertigteilen von entscheidender Bedeutung.
Um einen Vergleich der Einzelkosten der beiden Bauweisen anstellen zu können, wurden zunächst Aufwandswerte und Materialkosten ermittelt. Die Aufwandswerte wurden bei Vertretern mehrerer Baufirmen erhoben, wobei jene Daten mit denen aus einschlägiger Literatur abgeglichen wurden. Die Materialkosten entstammen zum einen ebenfalls den Angaben der Baufirmen, zum anderen wurden öffentlich zugängliche Preislisten genutzt. Auf die Listenpreise wurden marktübliche Rabatte gewährt. Unter Einhaltung der konstruktiven Vorgaben der zuvor erwähnten Richtlinien wurden die Einzelkosten für Wanddicken von 25 bis 50 cm ermittelt. Zusätzlich wurden unterschiedliche Wandhöhen, Wasserdrücke, Anforderungsklassen, Abdichtungsvarianten bei Elementwänden und äußere Lastfälle untersucht. Die Ergebnisse dieser umfassenden Parameterstudie sind schließlich übersichtlich in Diagrammen abgebildet worden.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.