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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

L. Winkler:
"Vergleich von gleis- und radgebundenen Versorgungslogistiksystemen beim maschinellen Tunnelvortrieb";
Betreuer/in(nen): H.G. Jodl, A. Schönwälder; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement E 234-1, 2014; Abschlussprüfung: 24.10.2014.



Kurzfassung deutsch:
Im maschinellen Tunnelbau wird die Versorgung des Tunnelvortriebs traditionell über gleisgebundene Züge abgewickelt. Dabei werden bei der Tunneleinfahrt Versorgungs-materialien wie Tübbinge, Ringspaltmörtel oder Verbrauchsmaterial und bei der Aus-fahrt Schuttermaterial befördert. Kommt es zum Einsatz von Förderbändern beim Materialabtransport so sind neue Logistikkonzepte auf luftradgebundenen Geräten möglich. Je nach Anforderungen des Tunnelprojektes können Optimierungen im Be-trieb und in den Gesamtkosten erzielt werden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen von rad- bzw. gleisgebundener Versorgunglogistik und stellt ein neu entwickeltes Microsoft-Excel basierendes Programm zur Verfügung. Dieses soll als Hilfsmittel in der Angebotsphase eines Tunnelprojektes dienen und eine Grundlage für eine schnelle Entscheidungsfin-dung bieten.
Zur richtigen Evaluierung aller entscheidenden Einflüsse werden im ersten Teil der Einsatz unterschiedlicher Tunnelvortriebsmaschinen, deren Nachläufersysteme und mögliche Ausbauformen beleuchtet. Die beschriebenen allgemeinen Kriterien, Merk-male und die Gerätschaften die bei den zwei Versorgungsystemen zum Einsatz kom-men können, bieten die Basis für die Excel Anwendung. Eine Marktanalyse von "rad-gebundenen Tunnelzügen" zeigt die derzeitige Situation der Anbieter in Europa.
Das Vergleichsprogramm überprüft in einem ersten Schritt ob baubetriebliche Kriterien erfüllt werden und zeigt danach die Kostenaufstellung an. Dafür sind in der Arbeit die eingehenden baubetrieblichen Auswahlkriterien wie Geschwindigkeitsberechnung oder Zykluszeitanalyse angeführt und erklärt. Die Anwendung beruht auf Datenbanken aktueller Angebote. Verdeckte Berechnungen, Besonderheiten wie die Darstellungen von Lichtraumprofilen und der Aufbau des Programmes können in den Erläuterungen nachvollzogen werden. Damit Anwender schnell zu richtigen und praxisnahen Ergeb-nissen kommen, wird eine Bedienungsanleitung mit detaillierten Beschreibungen be-reitgestellt. Die Funktionstüchtigkeit wurde anhand eines aktuellen Bauprojektes der Porr Tunnelbau überprüft und validiert. Die Tunnelbaustelle KAT3 ist eines der drei Hauptbaulose des Bahntunnelprojektes Koralmtunnel und war auf Grund der aktuellen Angebotsdaten besonders geeignet.
Eine Meinungserhebung von fachkundigen Bauleitern und Maschineningenieuren rundet das Thema ab und spiegelt Zukunftsaussichten und den praktischen Bezug wieder.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.