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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

C. Schilling, O. Gabriel, M. Zessner, G. Windhofer, A. Kovacs, G. Hochedlinger:
"Stoffbilanzmodellierung für Nährstoffe in Österreich";
Vortrag: ÖWAV-Seminar "Flussgebietsmanagement und Nährstoffe", Wien; 06.03.2013 - 07.03.2013; in: "Wiener Mitteilungen", Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft, Band 228 (2013), ISBN: 978-3-85234-121-7; S. 73 - 104.



Kurzfassung deutsch:
Das empirische Nährstoff-Emissionsmodell MONERIS wurde für eine Aktualisierung der Abschätzung der Stickstoff- und Phosphoremissionen in die Fließgewässer Österreichs genutzt. Um die spezifischen österreichischen Verhältnisse bestmöglich abbilden zu können, war es erforderlich, verschiedene Berechnungsansätze des Modells zu modifizieren. Dadurch konnte eine deutlich verbesserte Modellanpassung in den österreichischen Fließgewässern erreicht werden. Mit den modifizierten Ansätzen wurden für den Referenzzeitraum 2001- 2006 die Gesamt-Stickstoff- und -Phosphoremissionen in die Fließgewässer Österreichs berechnet. Unter Berücksichtigung von gewässerinternen Retentions-prozessen wurden die N- und P-Frachten in den Fließgewässern ausgewiesen. Anhand einer Bewertung der Frachten aus den verschiedenen Eintragspfaden konnten 90 %-Perzentile der NO3-N und PO4-P Konzentrationen berechnet und den typspezifischen Richtwerten für den guten ökologischen Zustandes (festgelegt in der Qualitätszielverordnung Ökologie Oberflächengewässer) gegenübergestellt werden. Ein Vergleich mit den Ergebnissen der Risikoanalyse des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans NGP 2009 (BMLFUW 2009a) ergab eine gute Übereinstimmung mit den Gewässern, für die auf Grund erhöhter Nährstoffbelastungen ein Risiko besteht, den guten ökologischen Zustand nicht zu erreichen. Einfache Szenarienberechnungen zeigen, dass zum Schutz lokaler Gewässer in erster Linie bei Verminderung von diffusen Emissionen aus dem Bereich der Landwirtschaft anzusetzen ist. Erhöhte Anforderungen an Punktquellen können hier höchstens in Einzelfällen zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Zur Reduktion des Nährstofftransportes in die Meere hat eine weitere Verschärfung der Emissionsanforderungen an die Punktquellen (neben Maßnahmen in der Landwirtschaft) eine Wirksamkeit hinsichtlich der Reduktion der Frachten von etwa 10 % für Stickstoff bzw. 15 % für Phosphor. Die Modellierung konnte auch als Grundlage für weitergehende, detailliertere Anwendungen in Oberösterreich genutzt werden, bei der es um die Bewertung von Maßnahmenwirksamkeiten und die Ableitung von Maßnahmenstrategien zur Reduktion der Nährstoffeinträge auf Einzugsgebietsebene geht.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.