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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

Ph. Traxler:
"Die Regelung von außergewöhnlicher Witterung im Bauvertrag";
Betreuer/in(nen): A. Kropik, M. Gmoser; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement E234-1, 2011; Abschlussprüfung: 21.10.2011.



Kurzfassung deutsch:
Witterungsverhältnisse spielen in jeder Bauausführung eine bedeutende Rolle. Sie haben
maßgeblichen Einfluss auf den Baufortschritt und damit unmittelbar auf den wirtschaftlichen
Erfolges eines Bauprojektes.
Die Mehrzahl an Bauverträge in Österreich werden auf Grundlage der ÖNORM B 2110 bzw.
ÖNORM B 2118 geschlossen. Die Normen teilen das Risiko infolge von Witterung mit dem
zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe zu rechnen war generell dem Auftragnehmer zu. Mögliche
Bauablaufstörungen sind daher bereits in der Kalkulation mit einzubeziehen.
Das Risiko außergewöhnlicher Witterungsverhältnisse wird hingegen dem Auftraggeber zugeordnet.
Konnte der Auftragnehmer zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe nicht mit den tatsächlichen
Verhältnissen rechnen, sind diese Witterungsverhältnisse definitionsgemäß außergewöhnlich
und deren Folgen somit vom Auftraggeber zu tragen.
Die genaue Abgrenzung eines gewöhnlichen zu einem außergewöhnlichen Ereignis wird von
den aktuellen Normen unterschiedlich gehandhabt.
Während die ÖNORM B 2110 lediglich auf ein "10-jährliches Ereignis" verweis, gibt die
ÖNORM B 2118 exakt definierte Verhältnisse vor, ab welchen ein Ereignis als außergewöhnlich
zu charakterisieren ist. Darüber hinaus wurden bereits alternative Bewertungsmethoden
(Innsbrucker Modell, Methode nach Spranz, Methode nach Fetzner) entwickelt, welche die
Abgrenzung von Witterungsverhältnissen auf anderen Wegen ermöglichen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Definitionen von außergewöhnlicher
Witterung und deren Berechnungsansätzen. In einem theoretischen Teil werden
zunächst die Modelle vorgestellt und in einer Gegenüberstellung kritisch beurteilt.
Der praktische Teil dieser Arbeit besteht aus der Auswertung von Witterungsdaten des Winterhalbjahres
2005/06 nach den vorgestellten Modellen. Die Auswertung zeigt deutlich welches
Modell das Risiko infolge Witterung tendenziell dem Auftraggeber respektive dem Auftragnehmer
zuteilt. Darüber hinaus werden die Modelle hinsichtlich ihrer Praxisrelevanz untersucht
und mögliche Schwachpunkte aufgezeigt.

Kurzfassung englisch:
Meteorological conditions play a significant role in every execution of construction work. They
have a significant stake in the construction progress and therefore impact directly the economical
success of every construction project.
The majority of construction contracts in Austria are conducted upon the basis of ÖNORM B
2110 & ÖNORM B 2118. These norms allocate the risks caused by meteorological conditions,
with which the primary calculations were done at the time of the submittal of quotation,
to the agent. Possible construction cycle disturbances are therefore to be included in the
primary calculations.
The risk of extraordinary meteorological conditions on the other hand is allocated to the principal.
If the agent was not able to calculate with the actual conditions at the time of the submittal
of quotation, the meteorological conditions are then to be called by definition `extraordinary´
and therefore allocated to the principal.
The exact differentiation of an ordinary and extraordinary event is treated differently by the
actual norms.
While ÖNORM B 2110 simply refers to a 10-year-event, ÖNORM B 2118 clearly posts exactly
defined conditions to which an event can be categorized as `extraordinary´. Furthermore
alternative evaluation methods were developed (`Innsbruck model´, `Spranz´s method´, `Fetzner´s
method´) which make a differentiation of meteorological conditions in other ways possible.
This degree dissertation deals with the different definitions of extraordinary meteorological
conditions and their calculation approaches. In the theoretical part models are at first introduced
and in comparison critically evaluated.
The practical part of this dissertation consists of the analysis of meteorological condition data
during the 6-month winter period of 2005/06 based on the above mentioned models. The
analysis clearly shows which model allocates which risks caused by meteorological conditions
to either the principal or the agent. Furthermore each model is analyzed by its practical
relevance to also show possible weaknesses.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.