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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

M. Leeb, A. Korjenic, T. Bednar, B. Reiß, C. Kahlert, A. Keul, H. Schöberl, K. Pokorny:
"Peb - Marktreifes Plus-Energie-Büro";
Vortrag: ökosan´11 Internationale Konferenz für hochwertige energetische Sanierung von großvolumigen Gebäuden, Graz; 28.09.2011 - 30.09.2011; in: "ökosan´11 - Internationale Konferenz für hochwertige energetische Sanierung von großvolumigen Gebäuden", (2011), 11 S.



Kurzfassung deutsch:
Im Bürobau haben sich Passivhausstandard bzw. Plus-Energie-Standard noch nicht durchgesetzt. Die damit verbundenen Mehrkosten sowie das oftmals fehlende Verständnis von MieterInnen für erhöhte Mieten bremsen diese Entwicklungen. Im gegenständlichen Projekt wurde ein Plus-Energie-Büro unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit einem erfahrenen Planungsteam wissenschaftlich fundiert konzipiert. Als Ergebnis des Projekts sollte die technische und wirtschaftliche Machbarkeit bewiesen und somit die Umsetzung und Multiplizierbarkeit der Projektergebnisse ermöglicht werden. Für Österreich wäre dies von großer Relevanz, um seinen Technologievorsprung und Vorreiterrolle im Bereich nachhaltiger Bauweise zu vergrößern.
Trotz der Entwicklungen zum "Energieeffizienten und Grünen Bauen" ist die Baubranche noch weit von "Green Building" als generellem Standard entfernt - vor allem im Büro- und Gewerbebau. Hohe Kosten, verbunden mit dem Risiko, diese als Early Mover nicht amortisieren zu können stellen nach wie vor ein großes systematisches Hemmnis dar. Zwar steigt in Europa die Nachfrage nach Gebäuden, die den ökologischen Anforderungen entsprechen, jedoch sind Großteils auch die NutzerInnen (noch) nicht bereit, hierfür einen höheren Preis zu zahlen. Regulatorische Einflüsse wie z.B. der Energieausweis können die notwendige Initialzündung für den zukünftig scharfen Wettbewerb nachhaltiger Immobilienprodukte schaffen. Aus Sicht der Entwickler- und Investoren sprechen nicht nur das verantwortungsbewusste Handeln im Sinne der Nachwelt, sondern auch langfristig niedrige Betriebskosten, ein hohes Vermietungspotenzial und gute Renditechancen für nachhaltiges Bauen. In Zukunft spielt nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch die langfristige Bindung von MitarbeiterInnen durch eine hohe Arbeitsplatzqualität eine große Rolle, die nicht zwangsläufig mit höheren Baukosten oder hohem Energiebedarf einhergehen muss und sich zum Beispiel über niedrigere Krankheitsquoten anderweitig bezahlt machen könnte. Hier schließt sich der Kreis von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten nachhaltigen Wirtschaftens.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.