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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

S. Lackinger:
"Terminplanfortschreibung bei gestörtem Bauablauf";
Betreuer/in(nen): A. Kropik, J. Ehgartner; Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement, 2010; Abschlussprüfung: 22.10.2010.



Kurzfassung deutsch:
In der vorliegenden Arbeit wird der Weg vom Erkennen einer Bauablaufstörung bis zur
Durchführung der Terminplanfortschreibung beschrieben und beleuchtet dabei die Rechte
und Pflichten des Bauherrn und des Auftragnehmers bezüglich der terminlichen Ausführung
eines Bauvorhabens.
Im ersten Kapitel werden die allgemeinen Grundlagen der Terminplanung dargelegt. Das
beinhaltet die Darstellung der verschiedenen Möglichkeiten von Abhängigkeiten zwischen
Vorgängen, die Berechnung einer Vorgangsdauer und die unterschiedlichen Formen einer
Bauzeitplanung. Die Fortschreibung eines Bauzeitplanes erfolgt unter Berücksichtigung
dieser Grundlagen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem kritischen Weg und den Pufferzeiträumen in
einem Bauablauf. Vor allem die Nutzung der Pufferzeit wird in diesem Kapitel betrachtet. Die
Thematik, ob der Auftragnehmer seine Pufferzeit dem Auftraggeber zur Verfügung stellen
muss und welche rechtlichen bzw. vertraglichen Regelungen die Nutzung festlegen, steht
dabei im Vordergrund. Der kritische Weg und die Vorgangspuffer sind auch im siebten
Kapitel ein wesentlicher Inhalt, weil sich durch die Fortschreibung Vorgänge entlang des
kritischen Weges ändern können, was sowohl Auswirkungen auf die Pufferzeiten als auch
auf das Projektergebnis haben kann.
Die vertragliche Behandlung der Bauzeit wird im dritten Kapitel untersucht. Eine
Bauablaufabweichung macht sich in terminlicher Sicht erst dann bemerkbar, wenn ein
Soll-Ablaufplan vorhanden ist, der die einzuhaltenden Termine vorgibt. Besonders die
Aufnahme von Zwischenterminen in den Vertrag ist ein wesentlicher Punkt, mit dem die
Terminsicherheit gesteigert werden kann. Je früher man eine Abweichung von
Zwischenterminen erkennt, desto leichter kann man eine gravierende Auswirkung auf den
Fertigstellungstermin verhindern, indem man rechtzeitig steuernd eingreift. Um die
unternehmerische Freiheit des Auftragnehmers nicht allzu sehr einzuschränken, sollten
Zwischentermine nicht zu knapp aneinander vereinbart werden.
Im vierten Kapitel wird eine Zustandbetrachtung des Bauablaufes durchgeführt. Wodurch ist
der fortgeschriebene Sollte-Zustand von dem ursprünglich vereinbarten Soll-Ablauf zu
unterscheiden? Auch die Auswirkungen einer Bauablaufabweichung, also eine Differenz
zwischen Soll- (bzw. Sollte-) und Ist-Zustand, werden in diesem Abschnitt näher betrachtet.
Kapitel fünf beschreibt den gestörten Bauablauf. Um die Verantwortung für die Störung
einem der Vertragsparteien zuordnen zu können, muss nachgewiesen werden, dass die
Auswirkung kausal durch die Ursache hervorgerufen wurde. Welche Störungsursache in den
jeweiligen Risikobereich der einzelnen Vertragspartner fällt, wird ebenfalls in diesem Kapitel
Kurzfassung / Abstract
erörtert. Der Auftragnehmer hat nur dann Anspruch auf Anpassung der Leistungsfrist, wenn
die Störungsursache in die Sphäre des Auftraggebers fällt.
Wie mit einer Störung im Bauablauf umzugehen ist, wird in Kapitel sechs dargestellt. Ob es
zur Terminplanfortschreibung kommt oder ob der Auftraggeber Forcierungsmaßnahmen
ergreift, ist vom Einzelfall abhängig. Im sechsten Kapitel werden die Voraussetzungen zur
Anpassung der Leistungsfrist angegeben, wie man einen gestörten Bauablauf optimieren
kann und welche Maßnahmen zur Forcierung getroffen werden können. Die Forcierung ist
ein wesentlicher Inhalt dieses Kapitels. Sie betrifft sowohl den Auftraggeber im Zuge einer
Fortschreibung, als auch den Auftragnehmer, der sich im Rückstand mit seiner Leistung
befindet. Grundlegend ist dabei der Begriff der Zumutbarkeit. Die Fortschreibung stößt an
ihre Grenzen, wenn dem Auftragnehmer nicht die nötigen Kapazitäten zur Verfügung stehen
oder ihm eine Leistungsänderung auf Grund seiner technischen Fachkenntnisse nicht
zumutbar ist.
Das siebte Kapitel beschäftigt sich mit der Tätigkeit der Fortschreibung. Dabei wird
untersucht, wie ein Vorgang im Zuge der Fortschreibung terminlich bearbeitet werden kann
und welche Auswirkungen sich daraus ergeben. Anhand verschiedener Fallbeispiele wird
erläutert, was bei der Fortschreibung berücksichtigt werden muss und welche
Gefahrenpotentiale dabei vorhanden sind (beispielsweise die Veränderung des kritischen
Weges). Das Resümee dieses Kapitels bietet einen Überblick über mögliche Problempunkte
im Zuge der Fortschreibung, der aber auch als Lösungsansatz zur erfolgreichen
Durchführung verwendet werden kann.

Kurzfassung englisch:
This paper entitled "Rescheduling disrupted construction processes" describes the path
taken from recognising a disruption to a construction process to implementing any
rescheduling, and in doing so highlights the rights and responsibilities of both the site owner
and contractor with regard to the timely execution of a construction project.
The first chapter presents the fundamental principles of scheduling. This includes the various
possible interdependencies between processes, how to calculate the duration of a process
and the various types of construction planning. Any rescheduling of a construction plan must
take these basic principles into account.
The second chapter concerns itself with the critical path and the buffer periods of a
construction process. The use of buffer time features prominently in this chapter. Whether
the contractor should allow the client to use these buffer periods, and which legal and
contractual regulations determine its use, are of particular importance. The critical path and
the process buffer also form a considerable part of the seventh chapter, since any
rescheduling of the processes along the critical path may change them in such a way that
both the buffer periods and the project outcome may be affected.
Kurzfassung / Abstract
The contractual handling of the construction period is dealt with in the third chapter. It is only
possible to identify a deviation from the construction progress in terms of deadlines if a target
flowchart is available which contains all the deadlines to be met. The inclusion of
intermediate deadlines in the contract is a particularly useful means of guaranteeing
deadlines. The earlier any deviation from an intermediate deadline is identified, the easier it
will be to prevent any serious effect on the completion deadline by intervening in time. In
order not to impinge too heavily on the operational freedom of the contractor, intermediate
deadlines should not be scheduled too closely to one another.
The fourth chapter contains a construction process status review. How does the rescheduled
ideal situation differ from the original target sequence? The affects of any deviations from the
construction process, i.e. any difference between the target (ideal) situation and the actual
situation, are also examined more closely in this section.
Chapter Five describes the disrupted construction process. In order to be able to assign
responsibility for the disruption to one of the contractual parties, it must be proven that the
effect was a direct result of the cause. Which cause of disruption belongs to the respective
area of risk of each of the contractual parties is also discussed in this chapter. The supplier is
only then entitled to adjust the performance deadline if the cause of the disruption falls within
the sphere of the client.
The way in which a disruption to a construction process is dealt with is presented in Chapter
Six. Whether it leads to rescheduling or whether the client decides to implement enforcement
actions depends on the individual case. The sixth chapter covers the requirements for
adjusting the performance deadline, how to optimise a disrupted construction process and
which enforcement measures may be used. Enforcement forms the bulk of this chapter. It
affects both the client in the course of rescheduling, as well as the contracting company,
which is behind in its performance. The term reasonableness is significant in this respect.
Any rescheduling is limited if the contractor does not have the necessary capacity or is
incapable of performing any changes due to a lack of relevant technical knowledge.
The seventh chapter concerns itself with the implementation of any rescheduling. It examines
how to carry out the updated process within the scheduled period and what affects this will
have. Various case studies are used to illustrate what must be taken into consideration when
rescheduling and what potential risks there may be (for example, changing the critical path).
The summary in this chapter provides an overview of any potential problem areas which may
arise during rescheduling but which may also be used as an approach to achieving
successful completion.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.