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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

P. Haas:
"Anwendungsbereiche, Struktur und Abwicklung der ISPA- und PHARE-Programme - Auswirkungen auf die österreichische Bauwirtschaft";
Betreuer/in(nen): H.G. Jodl, I. Heegemann; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement, Abt. Baubetrieb & Bauwirtschaft, 2006.



Kurzfassung deutsch:
Mit der Heranführungshilfe PHARE hat die EU ein Instrument für die Unterstützung von Beitrittskandidaten geschaffen. Leicht abgewandelt und spezialisiert wurde später ISPA eingeführt, um sich verstärkt den Problemen dieser Länder in den Bereichen Umweltschutz und Infrastruktur zu ungefähr gleichen Teilen zu widmen. Das Budget bisher betrug zirka eine Milliarde Euro pro Jahr.

Im Gegensatz dazu liegen seither die Schwerpunkte von PHARE mit einem jährlichen Budget von rund 1,6 Milliarden Euro im Aufbau von Institutionen und Investitionen zur Verbesserung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts. Überschneidungen sollen durch die Mindestgröße von fünf Millionen Euro für ISPA-Projekte im Infrastrukturbereich ausgeschlossen werden (Mindestgröße für PHARE beträgt zwei Millionen Euro).

Die Art der Veröffentlichung der Ausschreibungen für Bauleistungen hängt vom Auftragsvolumen ab, wobei ISPA-Projekte in der Regel offene internationale Ausschreibungen verlangen.

Mit dem Auslaufen der Programme 2006 plant die EU in der Budgetperiode 2007 bis 2013 eine Reform der Außenhilfe und die Einführung der neuen Heranführungshilfe IPA. Profitieren werden vor allem Rumänien, Bulgarien, Kroatien und die Türkei. Die Märkte der potenziellen Beitrittskandidaten am Balkan werden in Zukunft ebenfalls davon profitieren.

Die österreichische Bauwirtschaft konnte von den bisherigen Zuwendungen bereits profitieren und ihre Niederlassungen in den entsprechenden Ländern aus- und aufbauen. Hauptanteil daran hatte der Strabag-Konzern in Polen und Ungarn. Vor allem die österreichischen Baukonzerne haben an rund drei Prozent der ISPA-Projekte und dort vor allem im Infrastruktursektor teilgenommen. Nur rund ein Viertel der ISPA-Projekte mit österreichischer Beteiligung betreffen den Umweltschutzbereich.

Die Zukunft in den neuen Mitgliedsstaaten der Union liegt nun bei kofinanzierten Projekten des Struktur- und Kohäsionsfonds sowie in Betreiber- und Konzessionsmodellen.

Neue Chancen durch Heranführungshilfen der EU sind im Südosten Europas zu erwarten. Spätestens nach Beginn der Beitrittsverhandlungen erhalten diese Länder EU-Mittel für den Aufbau von Infrastruktur und Umweltschutzmaßnahmen.

Die Vorarbeiten, um von diesen Hilfen profitieren zu können, müssen allerdings jetzt erledigt werden.

Kurzfassung englisch:
Application fields, structure and handling of ISPA- and PHARE-Programs -
Effects on the Austrian construction industry

With the pre-accessing help PHARE (Poland and Hungary Assistance for Restructuring the Economy) the European Union (EU) has created an instrument for supporting candidate countries. Slightly modified and specialized ISPA (Instrument for Structural Policies for Pre-Accession) was founded to enforce the progresses in the environmental and infrastructure sectors. In general a relation of 50:50 between environmental and infrastructure is aimed at. The current annual budget is one billion euro.

Unlike that, the main emphasis of PHARE with an annual budget of about 1,6 billion euro is in setting up institutions and improvement of economical and social cohesion. Overlapping between these two programs should be eliminated through specification of a minimum budget for ISPA-projects of five million euros (for PHARE the minimum size is two million euros).

The type of tender procedure for building works depends on the volume of orders. For ISPAprojects the open international invitation to tender has to be used.

With the phasing-out of the program 2006 the EU is planning - for the budget period of 2007-2013 - a reform of the external assistance and aid. A new instrument IPA (Instrument for Pre-Accession) will be founded. Romania, Bulgaria, Croatia and Turkey will draw profit from the new program. The markets of the future candidate countries will benefit likewise.

The Austrian construction industry could benefit from the past pre-accession aids of the EU and was able to establish their branch offices in these countries. Leader of the Austrian companies was the Strabag-group in Poland and Hungary. Mainly the big contractors were able to participate to approximately three per cent of the ISPA-projects. About three quarters of these orders were infrastructure and one quarter environmental projects.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.