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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

J. Lukas, C. Hecht, J. Dreyer:
"Erhöhung der Dauerhaftigkeit von Stahlbeton gegenüber Chlorid induzierter Korrosion durch Applikation von Paraffin-Dispersionen";
Poster: 16. Internationale Baustofftagung - ibausil, Weimar; 20.09.2006 - 22.09.2006; in: "16. ibausil - Tagungsbericht", Band 2 (2006), ISBN: 3-00-018263-2; S. 675 - 682.



Kurzfassung deutsch:
Der Schädigungsprozess durch Chlorid induzierte Korrosion und daraus resultierende Schäden sind weitgehend bekannt. Die für die Depassivierung der Stahloberfläche erforderlichen Chloridionen gelangen durch komplexe Transportprozesse in den Beton. Neben dem kapillaren Eindringen von im Wasser gelösten Ionen und reinen Diffusionsvorgängen durch Konzentrationsgradienten, ist die chemische und physikalische Bindung zu berücksichtigen. In der Natur kommt es schließlich zur Überlagerung dieser Prozesse. Darüber hinaus sind die Änderungen im Feststoffgefüge zu berücksichtigen.
Durch die Überschreitung eines kritischen Chlorid-Grenzwertes kommt es zur Aufhebung der Passivierung und bei ausreichendem Wasser- und Sauerstoffangebot zur Korrosion der Stahlbewehrung. Dabei handelt es sich um einen elektrochemischen Prozess, welcher in zwei Teilprozessen abläuft, einem Oxidations- und einem Reduktionsprozess. Aus den Eisen- und Hydroxidionen (OH-) bilden sich, je nach Feuchtigkeits- und Sauerstoffangebot, Rostprodukte verschiedenster Modifikation. Weil das Volumen des Rostes ein Mehrfaches des Ausgangsstoffes beträgt, ist die Betondeckung einem Druck ausgesetzt, wodurch es zu bekannten Schadensbildern kommt, z. B. Abplatzungen (vgl. /1/). In /2/ wird eine umfassende Zusammenfassung zu diesem Prozess und zu den Einflussfaktoren gegeben.
Für Betone werden in der EN 206-1 /4/ und in deren nationalen Anwendungsdokumenten /5-6/, in Abhängigkeit der Beanspruchung, Expositionsklassen definiert und dadurch technologische Anforderungen an den Beton gestellt.
Aus bestehenden Arbeiten ist ersichtlich, dass sich eine Behandlung von Baustoffen mit Paraffin günstig auf deren Dauerhaftigkeit auswirkt (siehe z. B. /7-14/). Grundgedanke zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit ist der Umstand, dass durch das Applizieren des Paraffins eine Poren verstopfende bzw. hydrophobe Wirkung gegenüber dem Transportmedium Wasser erreicht wird. Eine umfassende Behandlung des Themas ist unter anderem in /15/ enthalten.
Für eine baupraktisch relevante Anwendung ist das Aufbringen einer dünnen, oberflächennahen Schichte anzustreben. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen Schichtdicke und Schutz vor Migration der Chlorid-Ionen zu untersuchen, wobei die Ausbildung der Wirkschichte wesentlich von der Behandlungstemperatur, der Behandlungsdauer und von den Paraffineigenschaften abhängt.
Im Rahmen dieser Arbeit werden unter Anwendung von Wachsemulsionen oberflächennahe Schichten mit unterschiedlicher Dicke erzeugt und deren Wirkung auf das Eindringen von Chlorid-Ionen untersucht.
Als Untersuchungsmethoden werden unterschiedliche Versuchsaufbauten und Auswerteverfahren verwendet.
Neben der Bestimmung der Wasseraufnahme und einer Randwinkelmessung wird ein Schnellverfahren angewandt, bei welchem durch Erzeugung eines elektrischen Feldes eine verstärkte Migration stattfindet (rapid migration) /19/. Um die Wirkung unter Bauwerks nahen Bedingungen zu untersuchen, wird der Schnelltest durch Langzeitversuche ergänzt. Einerseits erfolgt dies unter diffusionsgesteuerten Randbedingungen (Nordtest) /16/ und andererseits durch kapillaren Transport (salt ponding) /18/.
Als Auswerteverfahren kommt die Ermittlung von Chloridprofilen, der Chlorideindringung und die Ermittlung von Diffusionskoeffizienten zur Anwendung.


Online-Bibliotheks-Katalog der TU Wien:
http://aleph.ub.tuwien.ac.at/F?base=tuw01&func=find-c&ccl_term=AC06585702


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.