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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

B. Rüger:
"Nachhaltige Mobilität durch Analyse der "Mobilitätskette"";
Vortrag: 4. Europäischer Verkehrskongress 2005 der Europäischen Plattform der Verkehrswissenschaften, Salzburg (eingeladen); 06.06.2005 - 08.06.2005; in: "Die zukunft der Mobilität in Europa - Personen- und Güterverkehr auf dem Prüfstand", ÖVG Spezial, Band 68a (2005), 24 S.



Kurzfassung deutsch:
"Nachhaltigkeit" ist ein sehr beliebtes Wort unserer Zeit, so auch die "Nachhaltige Mobilität". In den letzten Jahrzehnten wurden unzählige Versuche unternommen, umwelt- und sozial-verträgliche Verkehrssysteme wie die Eisenbahn zu fördern und den Modal Split zu deren Gunsten zu verändern. Ein Großteil dieser Bemühungen zeigte jedoch nur bescheidene Erfolge, da meistens nur Teilbereiche verbessert wurden und die oft sehr weitreichenden und komplexen Zusammenhänge nicht ausreichend erkannt oder gar ignoriert wurden. Die Mobi-lität der Menschen ist jedoch ein sehr komplexes System, welches in seiner Gesamtheit zu betrachten ist.
Ist es das Ziel, den Modal Split zu Gunsten der Eisenbahn zu verändern, ist es erforderlich, die gesamte Mobilitätskette eines Reisenden zu betrachten, welche keinesfalls nur die unmit-telbare Reise allein betrifft. Welches Verkehrsmittel gewählt wird, hängt von einer Vielzahl an Parametern ab, welche sich nicht nur in die klassischen Entscheidungskriterien wie bspw. die "Kosten" oder die "Reisezeit" einteilen lassen. Es gibt vielmehr eine große Anzahl an Pa-rametern, welche genau erkannt und erforscht werden müssen, um sie gezielt für ein entsprechendes Wahlverhalten eines Reisenden nützen zu können.
Den wesentlichsten Einflussparameter stellt jedoch die "Erfahrung" dar. 60 % aller Reisen-den haben bereits mindestens einmal für eine Reise die Bahn gewählt und die grundsätzli-che Bereitschaft einer Bahnbenutzung liegt sogar bei 75 %. Diese Zahlen verdeutlichen das große Potential, das für Bahnreisen vorhanden ist. Doch nur ein rundum zufriedener Reisen-de (dies gilt noch mehr für "Erstbenutzer") kann die erforderlichen positiven Reize erfahren, die ihn auch in Zukunft zu einer vermehrten Bahnbenutzung veranlassen werden.
Daher ist es essentiell, jede Phase der Mobilitätskette zu kennen, Schwachstellen zu analysieren und letztendlich alle Bereiche, von denen überwiegend negative Empfindungen aus-gehen, entsprechend zu verbessern. Dabei dürfen nicht nur Teilbereiche verbessert werden, für positive Veränderungen ist immer das Gesamtsystem zu betrachten, wobei im Mittelpunkt aller Betrachtungen immer die Person des Reisenden stehen muss!
Anhand einer umfangreichen Untersuchung, der unter anderem Befragungen von 2´000 Hotelgästen und über 14'000 Bahnreisenden zugrunde liegen, wird die gesamte Mobilitätskette, von der Entscheidungsfindung über die eigentliche Reise bis hin zur Reisezweckerfüllung genau dargestellt und auf die konkreten Problembereiche jeder einzelnen Phase und deren Auswirkungen auf die Verkehrsmittelwahl und letztlich auf eine nachhaltige Mobilität eingegangen. Dabei werden auch bisher kaum oder nur mangelhaft untersuchte Entscheidungskriterien wie das Reisegepäck oder die Mobilität am Reiseziel näher erörtert.

Kurzfassung englisch:
A very popular word of our time is "sustainability", thus also the "sustainable mobility". In last decades countless attempts were started promoting environmental-acceptable and social-acceptable traffic systems like the railroad and changing the modal split in their favours. Nevertheless, a majority of these efforts showed only modest success, because mostly only subranges were improved and the very far-reaching and complicated connections were often recognized not enough or were ignored. Nevertheless, the mobility of the people is a very complicated system which is to be looked in his totality.
If it is the purpose to raise modal split in favour of the railroad, it is necessary to look at the whole mobility chain of a traveler which on no account concerns only the immediate trip. Which is chosen means of transportation takes down on a huge number in parameters, which itself can not be classified only in the classical decisive-criteria like the "costs" or the "traveltime". There is rather a big number in parameters which must be exactly recognized and be investigated to be able to use them straight for a suitable electoral behavioral of a traveler.
The most essential parameter of influence is the "experience". 60% of all travelers have al-ready chosen at least once for a trip the rail and the basic readiness of a rail-use lies even with 75%. These figures make clear the big potential which exists for train journeys. How-ever, only a totally satisfied traveler (this counts even more to "first-user") can find out the necessary positive attractions which are also arranged him in future for an increased rail use.
Hence, it is essentially to know every phase of the mobility-chain, analyze the weak spots and at last all areas from which predominantly negative sensations go out to improve accord-ingly. Besides, not only subranges may be improved, for positive changes the overall system is to be looked always and the center of all considerations always must be the person of the traveler!

With the help of an extensive investigation of which, among the rest, questionings of 2'000 hotel-guests and more than 14'000 rail-travelers form the basis, the whole mobility-chain is considered, from the decision-making by the rail-trip up to trip-purpose-fulfilment. The con-crete problem areas of every single phase and their repercussion on the Modal Split and, in the end, on a sustainable mobility are exactly shown. Up to now barely or only faultily ana-lyzed decisive-criteria like the baggage or the mobility in the destination are also discussed closer in this paper.

Schlagworte:
Tourismus, Attraktivität, Verkehrselastizität, Urlaubsreisen, Modal Split, Reisegepäck, Verkehrsmittelwahl, Reisezweck, Mobilität, sanfter Tourismus, Mobilitätskette, Reisekette, Kundenservice, Kundenzufriedenheit, Bequemlichkeit, Bahnreisen


Online-Bibliotheks-Katalog der TU Wien:
http://aleph.ub.tuwien.ac.at/F?base=tuw01&func=find-c&ccl_term=AC05934969

Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/pub-bi_4092.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.