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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

M. Ossberger:
"Allgemeine Vereinbarungen und Kenngrößen zur Leistungsfähigkeit von Eisenbahnstrecken";
Vortrag: ZEL 2002, Zilina, SK; 01.05.2002; in: "Eisenbahn an der Schwelle zum Dritten Jahrtausend Vol. 9<br>Tagungsband zur ZEL 2002", L. Skyva (Hrg.); (2002), S. 143 - 151.



Kurzfassung deutsch:
Die Angabe der Leistungsfähigkeit im Eisenbahnwesen (@1) stellt ein Problem dar, das besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH Staaten) seit längerem nicht zufriedenstellend gelöst ist . Mit der Einführung stochastischer Verfahren etwa durch Potthoff (1970) oder Schwanhäußer (1978) und simulativer Verfahren ist eine deutliche Entfremdung von Eisenbahnbetriebswissenschaften und betrieblicher Praxis eingetreten. Gleichzeitig wurde eine Fülle an akademischen Verfahren entwickelt, die in der Praxis wenig Beachtung fanden. Dies vor allem auf Grund der mangelnden Berücksichtigung der maßgeblichen Einflussgröße für die Leistungsfähigkeit, des bestehenden Fahrplans und seine Struktur. Die Europäische Union unternimmt seit geraumer Zeit gemeinsam mit der Eisenbahnindustrie und den nationalen Betreibern große Anstrengungen einen einheitlichen europäischen Eisenbahnmarkt zu etablieren. Die Abwicklung grenzüberschreitender Verkehre soll ermöglicht bzw. vereinfacht werden. Die Existenz von Drittanbietern im Netz erfordert darüber hinaus grundlegende, allgemeine Vereinbarungen darüber, was unter Leistungsfähigkeit (capacity) zu verstehen ist bzw. wie diese formal dargestellt werden kann. Das vorliegende Paper schlägt ein dreistufiges, generelles Vorgehen vor.

1. Die übergeordnete "policy" Ebene in Form etwa der EU-Richtlinien, die für allgemein verbindliche Randbedingungen heranzuziehen ist und beschränkend sein kann, steht für den generellen Überbau, also eine Meta-Ebene. Für diese Meta-Ebene sind erweiterte Zielsysteme heranzuziehen. Ökologische, ökonomische oder soziologische Aspekte müssen dabei einfließen. Sie wird daher in diesem Zusammenhang nicht näher diskutiert. 2. Die strategische Ebene, die retrospektiv als "nationale" Ebene bezeichnet werden kann. Sie stellt die Basis für Verhandlungen zwischen den Betreibern oder in weiterer Folge den Regulierungseinheiten dar. Wesentliches Element sind nicht Zugabfuhrzahlen, sondern Potentiale in Form von Belegzeiten ("Train Path"). 3. Die spezifische Betrachtung von Strecken stellt eine Ergänzung um einen dritten Punkt dar, der im Rahmen dieser Arbeit nur kurz innerhalb eines Schlusskapitels diskutiert wird, da für die spezifische Betrachtung von Strecken besondere, jeweils verschiedene Bedingungen gelten.

(@1) Gemeint sind vornehmlich Strecken. Ähnliches kann für Netze , Bahnhofs- und Betriebsanlagen angenommen werden. Die Methodik ist im jeweiligen Fall unterschiedlich; Anm.

Keywords: Strecke, Leistungsfähigkeit, Eisenban


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.