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Vorträge und Posterpräsentationen (ohne Tagungsband-Eintrag):

B. Rüger:
"Customer-oriented railway wagons";
Poster: Innorail 2019, Budapest; 12.11.2019 - 14.11.2019.



Kurzfassung deutsch:
Moderne Reisezugwagen folgen in der Regel dem Grundsatz der Effizienzsteigerung durch Maximierung der Sitzplatzanzahl. Durch diese Vorgehensweise wird versucht, die Einnahmen pro Waggon bei gleichbleibendem Aufwand zu erhöhen. Dies führt jedoch in der Praxis zu einem sinkenden Komfort für Reisende und unzufriedenen Fahrgästen. Darüber hinaus führen Wagenlayouts, die nicht den Bedürfnissen der Reisenden entsprechen, zu starken betrieblichen Schwierigkeiten. Wenn Fahrgäste im Zug nicht jene Möglichkeiten vorfinden, die ihren Bedürfnissen am besten entsprechen, dann setzen sie Maßnahmen, die ihre Bedürfnisse besser erfüllen lassen. Diese Maßnahmen führen jedoch oft zu Nachteilen für andere Reisende und für den Bahnbetrieb.
Ein besonders großes Problem durch die Sitzplatzmaximierung ergibt sich dadurch, dass im Regelfall zu wenig Ablagen für Gepäck vorhanden sind und jene, die vorhanden sind, nicht den Anforderungen der Reisenden entsprechen. Hinsichtlich der Gepäckunterbringung gibt es zwei Paradigmen, die unbedingt eingehalten werden müssen: Fahrgäste wollen Gepäck nicht hochheben müssen und sie wollen jederzeit Sichtkontakt zum Gepäck haben. Entsprechen die Ablagen nicht diesen Anforderungen, wird sehr viel Gepäck auf oder vor Sitzen oder auch im Gang abgestellt. Die Folgen sind eine tatsächlich geringere Sitzplatzauslastung, da Sitze durch Gepäck blockiert werden und wesentlich längere Fahrgastwechselzeiten, die zu einer Verlängerung der Haltezeiten und zu vermehrten Verspätungen führen können.
Der Autor setzt sich seit über 17 Jahren intensiv mit Fragestellungen zu effizienten Fahrzeuginnenräumen auseinander, um sowohl für die Reisenden als auch für die Betreiber spürbare Verbesserungen erzielen zu können. Aus den fast zwei Jahrzehnte gesammelten Erkenntnissen ist ein Simulationstool entstanden, mit dem nun erstmalig Fahrzeuglayouts hinsichtlich deren Effizienz simuliert und optimiert werden können.

Kurzfassung englisch:
Modern passenger coaches generally follow the principle of increasing efficiency by maximising the number of seats. This approach tries to increase the revenue for the operators per wagon or per train while maintaining the same level of effort. In practice, however, this leads to reduced comfort for travellers and dissatisfied passengers. In addition, wagon layouts that do not meet the needs of travellers lead to severe operational difficulties. If passengers do not find the opportunities on the train that best meet their needs, they take measures that better meet their needs. However, these measures often result in disadvantages for other travellers and for rail operations.
A particularly big problem with seat maximisation is that, as a rule, there are too few stowage spaces for luggage and those that are available do not meet the requirements of travellers. As far as luggage accommodation is concerned, there are two paradigms that must be adhered to: Passengers do not want to have to lift their luggage and they want to have visual contact with their luggage at all times. If the stowage spaces do not meet these requirements, a lot of luggage is stowed on or in front of the seats or in the aisle. The consequences are actually lower seat occupancy, as seats are blocked by baggage and much longer passenger exchange times, which can lead to longer stopping times and increased delays.
For more than 17 years, the author has been dealing intensively with questions of efficient vehicle interiors in order to achieve noticeable improvements for both passengers and operators. The findings gathered over almost two decades have resulted in a simulation tool that can now be used for the first time to simulate and optimize vehicle layouts in terms of their efficiency.

Schlagworte:
Reisezugwagen, Fahrgastverhalten, Optimierung; Fahrgastfluss

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.