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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

J. Dorn:
"Intermodale Verkehrsknoten mit Seilbahnsystemen im ÖPNV";
Betreuer/in(nen): N. Ostermann, J. Kehrer; Institut für Verkehrswissenschaften / E230-2, 2016; Abschlussprüfung: 21.10.2016.



Kurzfassung deutsch:
Während der Großteil aller Personenseilbahnen weltweit dem Tourismus- und Freizeitsektor dienen, werden seit Ende des 20. Jahrhunderts auch vermehrt Anlagen als öffentliche Verkehrsmittel im städtischen Raum in Betrieb genommen. Unter anderem hat der Erfolg einiger Seilbahnprojekte in Lateinamerika während der letzten Jahre dazu beigetragen, auf die Stärken und Potentiale von Seilbahnsystemen im urbanen Raum aufmerksam zu machen. Die Gestaltung und Ausstattung von Seilbahnstationen muss im urbanen Einsatz den Fahrgastanforderungen des ÖPNV gerecht werden. Im Gegensatz zu Haltestellen von U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn oder Bus, liegt zu urbanen Seilbahnen wesentlich weniger Fachliteratur vor. Eine Anwendung der Richtlinien anderer Verkehrsmittel erscheint aufgrund unterschiedlicher Systemeigenschaften nicht immer zweckmäßig. Seilbahnen eignen sich auch zur Netzbildung und als Zubringer oder Verlängerung anderer Verkehrsmittel, d.h. zur Bildung intermodaler Knoten. Diese Arbeit behandelt die Herausforderungen und Einschränkungen, die bei der Planung intermodaler Seilbahnknoten auftreten. Besondere Beachtung wird dabei der nachträglichen Integration einer Seilbahnlinie in einen bestehenden Verkehrsknoten geschenkt. Vorweg wird eine Einleitung in die Thematik gegeben. Dabei werden vier Forschungsfragen formuliert und der Aufbau der Arbeit vorgestellt. Im Anschluss werden die wichtigsten Seilbahnsysteme erklärt und ein Abriss über die Geschichte urbaner Seilbahnen gegeben. Durch die Untersuchung von Fachliteratur, Regelwerken und Richtlinien werden die bekannten Anforderungen an Haltestellen und Umsteigeknoten verschiedener Verkehrsmittel zusammengefasst. Dabei werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beleuchtet und es wird erörtert, welche Empfehlungen sich auch für andere Verkehrsmittel anwendenlassen. Ergänzend werden bestehende intermodale Verkehrsknoten, in denen U- oder S-Bahn und Seilbahn aufeinandertreffen, untersucht. Es wird gezeigt, ob und wie die Anforderungen in der Praxis umgesetzt und wie standortbedingte Einschränkungen berücksichtigt werden. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird der konzeptionelle Entwurf für einen fiktiven intermodalen Seilbahnknoten ausgearbeitet. Anhand dieses Planungsbeispiels wird gezeigt, wie die Integration einer Seilbahnlinie in einen bestehenden Verkehrsknoten mit konkreten standortbedingten Einschränkungen umgesetzt werden kann. Mithilfe der o.a. Methoden (Literaturrecherche, Betrachtung bestehender Situationen und Bearbeitung des Planungsprojekts) können Antworten zu den eingangs gestellten Forschungsfragen formuliert werden. Es werden allgemein gültige Planungsregeln und -empfehlungen dargelegt. Bei der Stations- und Knotengestaltung können zahlreiche Maßnahmen dazu beitragen die Akzeptanz der Seilbahn als Verkehrsmittel im ÖPNV zu fördern. Standortbedingte Einschränkungen erlauben jedoch keine pauschale Anwendung der Maßnahmen, somit sind bei bestehenden Verkehrsknoten meist individuelle Lösungen und Kompromisse erforderlich.

Kurzfassung englisch:
The majority of all passenger ropeways worldwide are used for leisure and tourism sectors. However, since the end of the 20th century, the number of public transport installations in urban environments has been increasing. During the last couple years, the successful implementation of ropeway systems in Latin America has highlighted the advantages and capabilities offered by cable cars in urban settings. Urban ropeway stations must be adapted to meet the design and equipment standards for public transportation. Unlike subway, light-rail, tram or bus systems, there are very few standards available for urban ropeways. Due to different system characteristics, it is not always practical to apply design norms common to other means of transport. Ropeway systems allow both the formation of transport networks and the creation of intermodal hubs, where they function as a feeder service or service extension to other transport lines. This thesis explores the challenges and limitations in the planning process of intermodal ropeway junctions. In particular, it examines the subsequent integration of cable lines into existing transport hubs. At the outset, four research questions are defined and the structure of the thesis is explained. Following this, a description of the main ropeway systems and a brief overview of urban ropeway history is given. The known requirements of station and junction design for different transport systems are summarized in a literature review of academic material and industrial standards and regulations. Differences and similarities are highlighted and the applicability of the named recommendations to other means of transport is discussed. Afterwards, real life examples of intermodal hubs, where subway or light-rail and cable car meet, are examined. It is discussed whether and how the requirementshave been satisfied and how site-related limitations have been taken into account. With this knowledge, the conceptual design of an intermodal ropeway junction as part of a fictional project is drafted. Based on this design example it is demonstrated how the integration of a ropeway line can be achieved within an existing transport hub and with respect to site-related constraints. Using these methods (literature review, study of examples and draft of a design project), answers to the initial research questions can be formulated and conclusions and recommendations on general planning standards are introduced to the reader. Numerous measures within station and junction design can facilitate a better acceptance of ropeway systems as a means of public transport in urban environments. However, site-related limitations do not allow a generalised application of these measures. Consequently, individual solutions and compromises are often required at existing transport hubs.

Schlagworte:
Verkehrsknoten, Seilbahn

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.